"Flüge in die USA führten zum Aufhören"

Bernhard S., Graz

Rauchfrei seit 19 Jahren

Flüge in die USA gaben den Ausschlag. Auf einmal durfte ich zehn Stunden lang nicht rauchen. Das war eine Katastrophe. Aber wer es zehn Stunden lang schafft, kann es auch länger ohne Tabak aushalten, dachte ich irgendwann. Ich war nach 25 Raucherjahren schon im Stadium: zwei Stunden schlafen, eine Zigarette rauchen, weitere zwei Stunden schlafen, eine Zigarette rauchen. Das hat mich sehr gestört. Außerdem gab es kein Lachen mehr ohne Hustenkrampf, keinen Satz ohne Kurzatmigkeit, keine Stiege ohne Schnaufen. Auch Tauchen war nicht mehr möglich, denn die Luft hat für nicht einmal 15 Sekunden unter Wasser gereicht. Beim Aufhören waren fünf Dinge ganz wichtig für mich: Erstens hatte ich immer einen länglichen Gegenstand in der Hand zum Spielen und Nuckeln. Zweitens kaute ich viel Kaugummi (ohne Nikotin), denn während des Essens kann man nicht rauchen. Drittens habe ich alle liebgewonnenen Rauchergewohnheiten beibehalten, z.B. Rauchpause am Balkon, aber nur mit Kaffee oder Tee. Viertens redete ich mir ein, mit dem Rauchen nicht komplett aufzuhören, sondern nur vorübergehend nicht zu rauchen. Das machte den Entschluss nicht so endgültig und erleichterte den Rauchstopp. Fünftens erlernte ich alle Lebenssituationen, bei denen ich früher geraucht hatte, neu – etwa Aufstehen in der Früh, Abschluss eines Essens, Pausen in der Arbeit. Schon nach einem rauchfreien Jahr war wieder Tauchen und Bergsteigen drin und die Nächte wurden wieder ohne Unterbrechung durchgeschlafen. Für ein Lachen ohne zu Husten hat es länger gedauert. Heute habe ich wieder eine einwandfreie Lungenkapazität. Was würde ich heute besser machen? Ich würde beim Rauchstopp mehr aufs Gewicht achten und begleitend Sport betreiben. Die plus 15 Kilo in einem Jahr bin ich bis heute nicht mehr losgeworden.